Hüttentour zur Olperer Hütte – Beste Aussicht über dem Schlegeisspeicher im Zillertal
Seid ihr auch Fans von Hüttentouren oder Bergtouren mit Übernachtung? Wir auf alle Fälle. Nicht unbedingt von den Schlafgegebenheiten (wahrscheinlich zieht prinzipiell fast jeder ein gemütliches kuschliges Bett einem engen Lager mit diversen Schnarchgeräuschen vor 😊), aber umso mehr von dem Hüttenfeeling, den netten Leuten, die man auf der Hütte trifft und natürlich der Magie eines Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs am Berg. Außerdem sind natürlich einige höhere Gipfel oder Rundtouren als Tagestour nicht oder kaum zu bewältigen. Deswegen machen wir eigentlich jedes Jahr ein paar Hüttentouren. Die erste Hüttentour 2020 führt uns zur Olperer Hütte über dem Schlegeisspeicher im Zillertal.
Wahrscheinlich haben die meisten von euch schon das berühmte Bild auf der Hängebrücke über dem türkisblauen Speichersee auf Instagram, einem Blog oder Pinterest gesehen.
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Olperer Hütte: Wie viel ist wirklich los?
Wir haben ehrlich gesagt im Vorfeld ganz unterschiedliche Dinge über die Olperer Hütte gehört. Jeder hat die tolle Lage und Aussicht betont, aber gleichzeitig haben wir oft gehört, dass die Hütte mittlerweile als „Instagram-Hotspot“ völlig überlaufen ist und es dort oben schlimmer zugeht wie am Stachus 😊. Daher waren wir sehr gespannt, was uns erwartet.
Der Aufstieg zur Olperer Hütte
Der Aufstieg vom Schlegeisspeicher dauert nur ca. 1,5 h. Die Olperer Hütte liegt zwar mit 2.389m relativ hoch, aber da der Schlegeisspeicher bereits auf 1.782m liegt, sind nur knapp 600 Höhenmeter zu bewältigen. Zur Hütte führt ein steiler Pfad, der jedoch wirklich einfach zu gehen ist. Schon auf dem Weg nach oben ist der Blick auf den türkisblauen Speichersee wirklich überwältigend.
Nach dem kurzen Aufstieg war dann das Etappenziel Olperer Hütte auch erreicht. Da wir gegen 12:30 Uhr an einem schönem Sommertag angekommen sind, war es natürlich voll. Wir haben unnötiges Gepäck (Schlafsäcke etc.) im Trockenraum der Hütte gelassen und haben uns dann weiter auf den Weg zum eigentlichen Tagesziel gemacht: dem Riepenkopf. Hier findet ihr die Gipfeltour zum Riepenkopf.
Um die Mittagszeit war natürlich auch bei dem beliebten Fotomotiv, der Hängebrücke über dem Schlegeisspeicher viel Betrieb. Von der Hütte aus geht ihr nur ca. zwei Minuten rechts nach oben dorthin. Wir haben uns darauf eingestellt, dass viel los sein wird, aber das hat uns dann doch ein bisserl überrascht. Die Schlange, um DAS FOTO machen zu können, war wirklich lang. Die Bedienung auf der Hütte meinte später, dass man bei Hochbetrieb (Wochenende, schönes Wetter) teilweise bis zu 1,5 h warten muss. Ob einem das ein Foto wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wir sind da definitiv zu ungeduldig 😊
Und wir haben gehofft, dass abends bzw. zum Sonnenaufgang an der Brücke weniger los ist, da die Tagesgäste dann nicht mehr oben sind. Und genauso war es. Nach einem sehr leckeren Abendessen haben wir zu zweit den Sonnenuntergang auf der Brücke geschaut (und ja, auch ein paar Bilder gemacht 😊). Spoiler: die bekannte Hängebrücke führt „nur“ über einen kleinen Bergbach und ist ca. 3m über dem Boden. Die tollen Bilder entstehen, wenn man von einem bestimmten Winkel unten am Bach fotografiert. Hier seht ihr den Unterschied:
Am nächsten Morgen hat dann der Wecker um 5:15 Uhr geklingelt, damit wir den Sonnenaufgang genießen können. Und puh – es war mit 0 Grad echt kalt. Zum Glück hatten wir unsere Leicht-Daunenjacken dabei, so dass wir diesen schönen Sonnenaufgang trotz der Temperatur genießen konnten. Wir waren nicht die einzigen Hüttengäste, die den Sonnenaufgang angeschaut haben. Trotzdem war es kein Vergleich zu untertags, da maximal 8 Leute da waren. Außerdem konnte so jemand ein Bild von uns zusammen machen 😊.
Abstieg über die Neumarkter Runde
Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Olperer Hütte ging es dann zurück Richtung Schlegeisspeicher. Ihr könnt entweder den Aufstiegsweg wählen oder die Neumarkter Runde gehen (der Weg dauert etwas länger). Da wir noch nicht genug von dem wunderschönen Ausblick auf den Schlegeisspeichersee hatten, haben wir uns für die Neumarkter Rund entschieden. Zunächst geht es noch ein paar Höhenmeter nach oben bis zur Madonna, die über dem Speichersee wacht. Dann geht es über viele Steinstufen nach zu einem Kar nach unten. Der Ausblick bleibt weiterhin grandios. Nach Überquerung eines kleines Bachs geht es das letzte Stück durch einen Latschenhang zurück zum Speichersee. Die Neumarkter Runde ist geschafft! Für uns geht es dann zwar erst richtig los. Denn wir wollten unbedingt den Klettersteig auf die Schlegeisstaumauer testen.
Fazit
Die Olperer Hütte liegt wirklich wunderschön in den Zillertaler Alpen mit einem Panoramablick der seinesgleichen sucht. Uns wäre der Aufstieg nur zur Hütte ein bisserl zu wenig, da man nur ca. 1,5h Stunden vom Parkplatz am Schlegeisspeicher dorthin wandert. In Kombination mit dem Riepenkopf (2.905m) ist die Tour mit knapp 1.200 Höhenmetern im Aufstieg aus unserer Sicht perfekt. Da schmeckt der Kaiserschmarrn abends einfach noch etwas besser 😊. Wer Einsamkeit und Ruhe in den Bergen sucht, ist auf der Olperer Hütte an einem schönen Sommerwochenende bestimmt falsch. Wenn man jedoch auf den Riepenkopf wandert oder sich nur ca. 5 Minuten oberhalb der Hütte ins Gras setzt, kann man den Panoramablick für sich und ohne Trubel genießen.
Tipps für die Tourenplanung
Kurz zusammengefasst unsere Tipps für die Olperer Hütte:
- Früh starten: Mautstraße zum Schlegeisspeichersee wird gesperrt, wenn keine Parkplätze am Speichersee mehr verfügbar sind
- Übernachtung auf der Hütte einplanen: der Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sind einmalig (am besten direkt hier reservieren!
- Die Olperer Hütte unter der Woche und vor den Sommerferien besuchen
- Gipfeltour zum Riepenkopf (2.905m)
- Abstieg über die Neumarkter Runde, damit ihr das Panorama noch länger genießen könnt
- Hängebrückenfoto: viel Zeit und Geduld einplanen oder spät/ganz früh an der Hängebrücke sein
- Wer länger Zeit hat: der Berliner Höhenweg führt in 8 Etappen durch die Zillertaler Alpen
4 Comments
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Viola
Phantastische Fotos und schön geschrieben.
InsideMunich
Danke Dir 🙂
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